Fördern statt zögern – warum die Zukunft von Start-ups mehr braucht als nur Kapital

innpuls, 9. Juli 2025

Michael Masnitza und Tobias Wagner hatten eine Vision: Sie wollten erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität durch innovative Technologien verbinden und so aus jedem Stellplatz einen Ladeplatz machen. Gemeinsam gründeten sie 2018 die Charge X GmbH und entwickelten die weltweit einzige intelligente und patentierte Mehrfachsteckdose für Elektroautos, das sogenannte „Aqueduct“-Ladesystem.

ChargeX, das heute rund 60 Mitarbeitende beschäftigt, wurde auf seinem Weg von innpuls unterstützt. Durch die Zusammenarbeit mit innpuls erhielt Charge X einen ZIM-Zuschuss in Höhe von 220.000 Euro und die nötigen zeitlichen Ressourcen, um das „Aqueduct“-Ladesystem zu entwickeln.

Im Interview mit innpuls erklärt Michael Masnitza, Gründer von Charge X, welche Bedeutung Fördermittel für sein Start-up haben, wie er zu Förderungen und dem Fördermittelprozess in Deutschland steht und welchen Tipp er neuen Gründern mitgeben würde.

Herr Masnitza: Wir waren vier Gründer mit einer klaren Idee: Elektromobilität ist die Zukunft, aber die Ladeinfrastruktur ist ein Flaschenhals. Unser Ziel war, den Aufbau von Ladeinfrastruktur zum Laden von E-Autos so einfach zu machen wie das Einstecken eines Mehrfachsteckers. Daraus entstand unsere Ladelösung „Aqueduct“. Aber ehrlich gesagt – gute Ideen allein bringen dich nicht weit. Du brauchst Rückenwind.

Herr Masnitza: Das waren ganz klar die ersten Fördermittel. Ohne die hätten wir gar nicht loslegen können. Venture Capital war für uns damals noch weit weg – zu früh, zu viel Risiko. Förderungen haben es uns ermöglicht, Prototypen zu bauen, das erste Team zu finanzieren und vor allem: Initiale Traction zu gewinnen. Fördermittel haben unser Business Angel Investment und auch später die Series A Finanzierung erweitert.

Herr Masnitza: VC-Kapital ist oft ein schneller, aber kein geduldiger Treiber. Investoren wollen Traction, Skalierung, Margen – und das möglichst bald. Aber cleantech-getriebene Hardware-Startups brauchen lange Entwicklungszyklen, Zertifizierungen, Testphasen. Das kannst du nicht in drei Monaten durchprügeln. Förderung schafft den Puffer, der Innovation wirklich möglich macht. Investoren wollen eher existierende Technologie skalieren, aber in einem neuen Markt wie der E-Mobilität muss man konstant weiterentwickeln, um nicht unterzugehen.

Herr Masnitza: Ich sage: Sie sind das Fundament. Besonders im DeepTech- oder Hardwarebereich. Fördermittel geben uns die Freiheit, Dinge zu entwickeln, die für die Gesellschaft relevant sind – nicht nur für die nächste Finanzierungsrunde. Ohne sie gäbe es unser Ladesystem in dieser Form sicher nicht. Wir haben in Europa einfach nicht das gleiche Umfeld an Deep Tech Wagniskapital für Frühphasen wie in den USA, Israel oder China. Wo große Business Angels und Acceleratoren mit echtem Kapital fehlen, braucht es dringend die Förderung.

Herr Masnitza: Anspruchsvoll, aber lohnenswert.Man muss sich durchbeißen – ja. Aber es hilft auch, das eigene Geschäftsmodell zu schärfen. Und es gibt tolle Partner wie innpuls, die diesen Prozess begleiten. Das ist Gold wert.

Herr Masnitza: Nimm Förderung ernst. Sie ist kein Trostpflaster, sondern ein strategischer Hebel. Kombiniert mit privatem Kapital ist das die perfekte Mischung: Sicherheit und Tempo. Und das braucht’s, wenn du wirklich etwas verändern willst. Risikokapital gibt die Baseline zur Skalierung – Fördergelder den Raum für weitere Innovation.


Weitere Informationen rund um die Zusammenarbeit von ChargeX und innpuls gibt es unter Erfolgsgeschichten

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